Konkord 064
Sturm der Herzen
Glutamat
Why should there be answers, when nobody even knows if there is any question? The thirteen songs of Glutamat´s new, fifth album are a further development of the bands cheerful little dance with peoples gullibility. Storm of the Hearts – the title says it all. Does it? No, you get no fancy pop kitsch here, instead you´ll find crude three-minute garage stompers, weird krautrock excursions and lovesongs full of insincere feelings and deadly endings. Ambiguity is the name of the game, diversity the album´s style. But yeah, you can dance that stuff. More than ever before, Glutamat have extended their musical range, blowing all these forms, words and signs into a mess of noisy, arty underground sounds. Poisonous, precise and refreshing.
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Weshalb sollte man eine Antwort geben, wenn noch nicht einmal geklärt ist, ob es überhaupt eine Frage gibt? In den 13 Songs ihres mittlerweile fünften Albums führen Glutamat wieder eine neue, weiterentwickelte Variante ihres vergnügten Tänzchens mit der Leichtgläubigkeit auf, das hier bereits mit dem Albumtitel beginnt. Sturm der Herzen – der Titel sagt doch alles! Ach so? Aber nein, hier gibt’s nicht den erwarteten Schlagerkitsch. Die musikalische Bandbreite reicht von trocken-brutalen Garagenpunkkrachern über bizarre Exkursionen in den Krautrock bis hin zu gefühlvoll verlogenen Liebesliedern, die ohnehin nur vom Tod aller Beteiligten handeln. Vieldeutigkeit ist hier der philosophische Unterbau, Vielfalt die gewählte Musikrichtung. Aber klar, man kann auch dazu tanzen! In jeder Hinsicht haben Glutamat ihr Spektrum nochmals deutlich erweitert, allerdings ohne damit irgendetwas anderes beweisen zu wollen, als dass der uns umgebende Schutthaufen aus Formen, Wörtern, Zeichen und Genres schleunigst besetzt und zweckentfremdet werden sollte, bevor es andere tun. Giftig, präzise und wohltuend.