Konkord 073
Rush For Second Place
Protestant Work Ethic
When a band is as relaxed and playful like this, the name "Protestant Work Ethic" testifies to subtle irony & the only correct views of the world. The secret of timeless songs? Simon Usaty & his staff know it: take your time and give it a long, introspective listen.
Chubby trumpets pass the lead on to a banjo, which bounces over hill and dale. It meets scattered singers & harp tones, taking them all along to look at the broad horizon behind the scenery. To arrive means to stroll further - and to shift up one gear, sometimes.
No strong gestures are celebrated here, but moments of quiet greatness pop up all time. Folk, pop and Americana blended with a double shot of melancholy? Yes, sure. And much, much more. Protestant Work Ethic give us another great record of washed out, faded pastel snapshots that will pitch their tent in your auditory cortex, softly, gently, permanently.
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Die Subversion der Gelassenheit.
Mit so viel sympathischem Hohn wurde dem wahnwitzigen Effizienzdenken selten eine reingesemmelt. Denn dass sich eine derart relaxte und verspielte Combo “Protestant Work Ethic” nennt, zeugt von subtiler Ironie & der einzig richtigen Sicht auf die Welt. Das Geheimnis zeitloser Songs? Simon Usaty & seine Mitarbeiter praktizieren es: sich Zeit nehmen und genau in sich hinein hören. Mollige Weihnachtsbläser geben die Staffel in aller Ruhe weiter an ein Banjo, das über Stock und Stein hüpft. Dabei trifft es auf verstreute Choristen & Harp-Töne, die sich alle mit auf den Weg machen, um dem weiten Horizont hinter die Kulissen zu schauen. Ankommen heißt weiterschlendern – auch wenn in den Songs gern mal ein Gang zugelegt wird.
Große Gesten werden hier nicht zelebriert, sondern tauchen nebenbei auf. Folk, Pop oder Americana mit einem kräftigen Schuss Wiener Melange-Melancholie? Ja, das auch. Aber noch viel mehr. Protestant Work Ethic schenken uns mit Rush For Second Place eine akustische Foto-Collage mit ins Pastell verwaschenen angegrauten Momentaufnahmen, die unaufdringlich aber dafür umso dauerhafter in den Gehörgängen ihre Zelte aufschlagen.